Um 6 Uhr stehen wir bei Sonnenschein auf. Da es nachts geregnet hat, fällt das Frühstück für Cheffe flach, er will lieber feudeln. Die Madame is nämlich bisschen von den Mücken verbabbt. Ich bin in der Feudelzeit mit dem Brändlinger unterwegs.
Morgenstimmung an der Schleuse Steinhavel.
Kurz vor 7 Uhr wird der Schleusenwärter gesichtet. Zur Zeit gibts ihn hier noch, die Selbstbedienungssäulen sind noch nicht in Betrieb und auch die Schleuse ist immer noch im ...
15 Minuten dauert die Bergfahrt, dann gehts weiter.
1 Böötle wartet schon im Oberwasser und darf auch gleich einfahren zur Talfahrt.
Es is so gut wie nix los. Ein paar Boote kommen uns entgegen, durch die Bank Private. Gibt scheints doch noch paar mehr Bootsfahrer, die nach unserer Philosophie unterwegs sind. Früh starten und Liegeplatz ansteuern, wenn die Charterer nach ausschlafen und nach dem Frühstück losmachen. Damit fahren wir wirklich sehr gut und vor Allem sehr entspannt.
Unterwegs - mein Lieblingskahn, immer an der gleichen Stelle, vergess ich NIE zu fotografieren.
Im Schleusenkanal der Schleuse Strasen kommt uns ein Schlepper entgegen, wird vielleicht an der Steinhavel gebraucht - der hat uns wahrscheinlich die Schleuse geöffnet. Und tatsächlich, das Schleusentor ist OFFEN!! Aaaaber ... die Ampel steht auf ROT! Und steht auf ROT, und steht auf ROT!
Wir dümpeln mal vor dem Schleusentor rum, Cheffe schwankt zwischen hupen und nicht hupen. Das kann schon mal blöd kommen, wenn man DIESEN Schleusenwärter anhupt - könnt sein, man wartet NOCH länger. Der sitzt da eindeutig am längeren Hebel - dem Roten nämlich.
Da es mittlerweile etwas regnet, und ich meinen pinkfarbenen Anorak trage, wedel ich einfach mal vom Gangbord aus mit den Armen in der Luft rum. Vielleicht siehts der Schleusenwärter ja.
Und YES - er kommt, mit Regenschirm und Handy am Ohr. Unser "Lieblingsschleusenwärter"! Marke unfreundlichster Wärter ever!! Drum bellt ihn der Brandy auch gleich an - gut gemacht Brandy! Jetzt kriegen wir also GRÜN, so nach ner Viertelstunde Rumgedümpel. Dafür haben wir nach der Schleuse ein kleines Gewitter.
Die dritte Schleuse - Canow - geht wie geschmiert, die Marina Canow, wie auch alle anderen, die wir heute morgen schon passiert haben ... alle proppenvoll! Leise vorbeifahren, bloß keinen wecken!
Marina Canow - klein, fein, voll!
Wir erreichen die letzte Schleuse für heute - Diemitz. Da schau her, es liegt schon einer im Wartebereich - eine Gleityacht. Er fragt, ob wir vor ihm einfahren würden, er läge beim bergauf schleusen nicht so gern vorn, da läg ne Stahlyacht doch stabiler, wenns in der Schleuse mal nen Schnellwaschgang gibt.
Für uns passt das, wir melden auch gleich an, dass wir im Diemitzer Wartebereich ganz hinten wieder backbord anlegen zwecks Hund lüften.
Danach fahren wir einmal ums Eck in den allerhintersten Wartebereich ohne Landanschluss, da wo letztens der Motivmörder lag und was muss ich sehn???
Scho wieder ein Motivmörder, ein Kleinerer diesmal ...
Macht nix, legen wir uns davor und rutschen nach hinten, wenn das Zamperl wegfährt. Darauf müssen wir nicht lange warten!
Grade mal halb 11, 4 Schleusen gefrühstückt und das Tagesziel schon erreicht.
Zeit für ein Mittagsschläfchen!
An der Schleuse ist, ich sag mal, locker Betrieb über den Tag - wir sehen ja alle vorbei fahren. Auch die Pest, die hört man allerdings schon lange bevor man sie sehen kann ...
Wetter wird langsam besser, ab morgen verspricht der Wetterbericht wieder Sommer!
Gegen Abend legen wir uns in den Wartebereich mit Landanschluss, wir gehen in die "Scheune" zum Essen. Peter vom Lieblingsbuchladen kommt nach Ladenschluss dazu - das wird bestimmt ein netter Abend!
Fazit des Tages:
- Reize keinen Schleusenwärter,
- denn der Wärter, der ist stärker!
- Und schon gar nicht mit dem Horn,
- denn DANN wartst sicher ganz enorm!
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