Gemütlich gehen wirs heute morgen an, Frühstück und dann dreh ich bei ruhigstem Wasser eine Runde auf dem SUP durch die Bucht.
Dabei kommt mir eine Idee - ich versuche mal den Brändlinger mit aufs Brett zu nehmen. Zur Sicherheit teste ich das erstmal im Sitzen ... und gugg, der Brändlinger ganz gechillt und lässig ...
Das klappt ja besser als gedacht! Nächstes Mal vielleicht im Stehen - also ich ... und ganz vielleicht.
Cheffe holt in der Zwischenzeit die Torte bei Uwe ab. Uwe hatte gestern gefragt, ob wir vor der Abfahrt noch Torte wollen. Auf mein begeistertes - "Oh jaaa!" - meinte er nur: "Ja warum sachste denn dann nix!?!? Kannste immä bei mir bestelln!" ... Und so machen wirs auch.
Außerdem holt Cheffe vor Abfahrt auch noch Fischbrötchen, die sind einfach auch zuu lecker! Gegessen werden sie erst mittags an Steg 4 - da sind sie immer noch ganz knusprig frisch, kein welkes Salatblatt dazwischen - allererste Sahne!!
Wir machen uns vom Acker und verlassen Sietow. Hier wird eh schon aufgerüstet fürs Hafenfest am Wochenende. Wie gut, dass wir dann NICHT in Sietow sind. Kaum haben wir abgelegt, ist unser Liegeplatz auch schon besetzt. Der Kampf um die besten Plätze fürs Fest ist eröffnet.
Wir schippern dahin, wenig los aufm Wasser, aber dennoch fährt uns so ein Joghurtbecher DIREKT von der Backordseite vor den Bug und zwingt Cheffe zum Aufstoppen. Jetzt is die Müritz doch soo breit, DAS muss doch nicht sein!
Am Heimatsteg gibts die Fischbrötchen - danach breche ich mit dem Radl auf zum Einkaufen. Macht eigentlich sonst Cheffe, aber Cheffe hat am Mast was zu basteln. Das Horn muss so fixiert werden, dass der Schall direkt nach vorne geht und uns nicht beim hupen in der Kabine noch die Ohren durchgeblasen werden.
Also ich aufs Klapprad - ja du lieber Himmel, is das ne wacklige Angelegenheit! Aber ich gewöhn mich gleich dran und dann rollt das Ding nach Rechlin, immer leicht bergab.
Für die Einkäufe hab ich einen großen Rucksack dabei. Da passt schon ordentlich was rein, denk ich mir, und lade den Einkaufswagen gut voll. Milch, Melonen, Obst, und allerlei Zeugs. Nach der Kasse such ich mir ein Plätzchen, um alles in Ruhe in den Rucksack zu schichten. DAS gelingt mit Ach und Krach, paar Riemen am Rucksack muss ich verstellen, dass ich den Deckel zu bekomme und die letzten Tomaten noch reinquetschen kann. Puh, dachte schon ich muss was im Laden zurück lassen.
Lässig schieb ich den Einkaufswagen mit dem Rucksack drin vor mir her - der Wagen muss ja noch aufgeräumt werden ... und vorher muss der Rucksack raus.
Ach du Sch ...! Mit dem Gewicht meiner Einkäufe hab ich mich ja ordentlich verschätzt. Es stellt sich heraus, dass die eigentliche Challenge nicht das Reinquetschen IN den Rucksack war, NEIN, es ist das Raushieven vom Rucksack ausm Einkaufswagen! UND nächste Challenge ... wie kommt der Rucksack auf den Rücken????
Die Reihenfolge will jetzt wohl überlegt sein!!
1. Rucksack aus dem Einkaufswagen hieven.
2. Rucksack zum Radl schleppen und abstellen.
3. Radl aufsperren - das geht mit Rucksack aufm Rücken nicht, da würd ich bestimmt ne Rolle vorwärts machen.
4. Jetzt wirds tricky! Der Rucksack steht auf dem Boden. Ich hab ihn extra an einem Zaun platziert. Ich setz mich auf den Boden, schlüpf in die Träger und ziiiiiiieh mich am Zaun hoch. Jetzt bloß nicht umfallen, sonst lieg ich wie ein Maikäfer auf dem Rücken und dann geht gar nix mehr!
5. Schwer bepackt das Rad besteigen - mit DEM Gewicht ist das Klapprad zunächst wacklig wie ein Kälberschwanz - dann SCHWUNNNNG ..... und jetzt bloß nicht mehr bremsen oder absteigen müssen.
Absteigen muss ich erst wieder vor dem Marinator - ich wackel mich vom Rad und über den Steg. Am Schiff meint Cheffe: "Soll ich dir den Rucksack abnehmen?"
"Nee, bloß nicht das mühsam gehaltene Gleichgewicht stören!" Ich steig samt Rucksack in die Silencio, kurz in die Knie gehn und schon steht der Rucksack auf dem Sofa.
Eigentlich wollt ich 2x einkaufen fahren ... NO WAY!! Ich hab genug! Wir kommen auch ohne weitere Einkäufe über das Wochenende mit unserem Besuch. Am Montag kann mich dann Matthias mit seinem Auto zum Einkaufen nach Mirow fahren.
Und falls das Essen nicht langt - dann gibts eben bloß noch Wein! Davon haben wir genug! ... Hundefutter wär auch genug da, heute sind die Lieferungen gekommen.
Was ich jetzt brauche ist eine Stärkung - eine Stärkung in dreieckiger Form, unten Bisquit, oben Baiser, dazwischen Stachelbeeren und Sahne. GENAU meine Diät!
Fazit des Tages:
- Mit 20 Kilo aufm Rücken,
- kannst dich zum Radl aufsperrn nimmer bücken.
- Da machste wahrscheinlich die Grätsche,
- und s'haut dich voll voraus auf d'Lätsche.
- Oder - s'haut dich nach hinten um,
- da liegst dann auch recht saublöd rum!